MENTSH 20210 - Jüdisches leben in Deutschland - Judith Jakob 7 scaled

Judith Jakob liest Mascha Kaleko

Mascha Kaléko – die Nachtigall in meinem Garten schweigt

Vita

„Wenn Lyrik nach fast 90 Jahren die Menschen noch so bewegt, dass sie ihr standing ovations entgegenbringen, spricht das für ihre Qualität“.

Rheinische Post

Man braucht nur eine Insel
allein im weiten Meer.
Man braucht nur einen Menschen,
den aber braucht man sehr.‹

Die Stimme der Schauspielerin und Sängerin Judith Jakob macht aus den zeitlosen Gedichten und Tagebuchaufzeichnungen der Mascha Kaléko ein atemberaubendes Erlebnis. Begleitet von dem Pianisten Joachim Jezewski, begeistert die gefragte Bühnen- und TV-Darstellerin mit ihrem Programm „Die Nachtigall in meinem Garten schweigt.“

Judith Jakob studierte Gesang, Schauspiel und Tanz an der Essener Folkwang Hochschule. Sie brillierte in zahlreichen Engagements an renommierten Bühnen in Deutschland und in TV-Produktionen. Die beliebte Schauspielerin spielte Rollen wie die Desdemona in Othello, die Julie in norway today, die Rebecca in Auf dem Land, die Polly in der Dreigroschenoper oder die Titania in Shakespeares Sommernachtstraum. Außerdem spielte und sang sie die Maria Magdalena in Jesus Christ Superstar, die Bianca in Kiss me Kate, die Bonnie in der Uraufführung des Musicals Bonnie und Clyde, die Sally Bowles in Cabaret und die Milady de Winter in Die drei Musketiere.

2012 wurde das Programm „Frau der Ringe“ mit dem Leipziger Löwenzahn, dem Preis der Leipziger Lachmesse ausgezeichnet. Seit 2015 ist sie Teil des Kabarett-Trios „KaTSong!“, das mit den Stücken „Frauen an der Steuer“ und „La Pharmiglia – organisiertes Gebrechen“ die Zuschauer zum Lachen und Nachdenken bringt.

Zur Zeit arbeitet sie an einer neuen CD mit weiteren Vertonungen von Kaléko- Gedichten.

Wer ist MASCHA KALÉKO?

Mascha Kaléko wird 1907 in Chrzanòw, Galizien geboren. 1914 wandert die Familie nach Deutschland aus und zieht nach dem ersten Weltkrieg nach Berlin. Im „Romanischen Café“ trifft sie auf Tucholsky und Claire Waldoff, wo man sie mit Erich Kästner und dem jungen Heinrich Heine vergleicht.

Ihre Gedichte aus dem Alltag der „kleinen Leute“ vereinen den Berliner Witz und die Melancholie aus dem jüdischen Osten. Sie schreibt Verse über „Die kleinen Leute“, über das Leben in der „Großen Stadt“ mit Sehnsucht nach mehr. Ihr erstes Buch, das „Lyrische Stenogrammheft“, wird 1933 zum Bestseller.

Nach ihrem zweiten Buch, „Das kleine Lesebuch für Große“ (1935), wird Mascha Kaléko von den Nazis verboten, ihre Schriften unter der Hand vertrieben. 1938 emigriert sie mit Mann Chemjo Vinaver und Sohn nach Amerika. Es folgen schwere Jahre, in Armut und Isolation, in denen sie wenig schreibt.

Die Verleihung mit dem Fontanepreis im Jahr 1960 lehnt sie ab, da in der Jury ein ehemaliger SS-Mann sitzt.

Aus Liebe zu ihrem Mann und seinem musikalischen Lebenswerk wandert sie 1959 nach Israel aus, wo sie stets fremd bleiben wird. 1968 stirbt unerwartet der Sohn Steve, fünf Jahre erliegt ihr Mann Chemjo Vinaver nach langer Krankheit. 1974 bereist sie zum letzten Mal Europa. Sie hält eine letzte Lesung in Berlin. Mascha Kaléko stirbt 1975 in Zürich.

www.judithjakob.de/mascha-kaleko

Kategorie

Lesung

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